Althochdeutsch
Essay by review • February 9, 2011 • Essay • 759 Words (4 Pages) • 1,339 Views
Althochdeutsch
Als Althochdeutsch (Ahd.) bezeichnet man die Ð'lteste schriftlich bezeugte Form der deutschen Sprache in der Zeit etwa von 750 bis 1050.
Das Althochdeutsche ist keine einheitliche Sprache, wie der Begriff suggeriert, sondern die Bezeichnung fÑŒr eine Gruppe von westgermanischen Dialekten, die sÑŒdlich der so genannten „Benrather Linie" (die von DÑŒsseldorf-Benrath ungefÐ'hr in west-цstlicher Richtung verlÐ'uft) gesprochen wurden. Diese Dialekte unterscheiden sich von den anderen westgermanischen Sprachen oder Dialekten durch die DurchfÑŒhrung der Zweiten (oder Hochdeutschen) Lautverschiebung. Die Dialekte nцrdlich der „Benrather Linie", das heiЯt, im Bereich der norddeutschen Tiefebene und im Gebiet der heutigen Niederlande, haben die Zweite Lautverschiebung nicht durchgefÑŒhrt. Diese Dialekte werden zur Unterscheidung vom Althochdeutschen unter der Bezeichnung AltsÐ'chsisch (seltener: Altniederdeutsch) zusammengefasst. Aus dem AltsÐ'chsischen hat sich das Mittel- und Neuniederdeutsche entwickelt.
Da das Althochdeutsche eine Gruppe nahe verwandter Dialekte war, gab es im frÑŒhen Mittelalter auch keine einheitliche Schriftsprache; die ÑŒberlieferten Textzeugnisse lassen sich den einzelnen Dialekten zuweisen, so dass man oft treffender von AltfrÐ'nkisch, Altbairisch, Altalemannisch etc. spricht.
Die althochdeutsche Ьberlieferung besteht zu einem groЯen Teil aus geistlichen Texten (Gebeten, Taufgelцbnissen, Bibelьbersetzung); nur vereinzelt finden sich weltliche Dichtungen (Hildebrandslied) oder sonstige Sprachzeugnisse (Inschriften, Zaubersprьche).
Charakteristisch fьr die althochdeutsche Sprache sind die noch vokalisch volltцnenden Endungen (vgl. Latein), zum Beispiel:
Im Zusammenhang mit der politischen Situation ging im 10. Jahrhundert die Schriftlichkeit im allgemeinen und die Produktion deutschsprachiger Texte im besonderen zurÑŒck; eine Neueinsetzung einer deutschsprachigen Schriftlichkeit und Literatur ist ab etwa 1050 zu beobachten. Da sich die schriftliche Ьberlieferung des 11. Jahrhunderts in lautlicher Hinsicht deutlich von der Ð'lteren Ьberlieferung unterscheidet, bezeichnet man die Sprache ab etwa 1050 als Mittelhochdeutsch.
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Mittelhochdeutsch
Mittelhochdeutsch (Mhd.) ist die Bezeichnung fÑŒr eine Ð'ltere Phase der deutschen Sprache etwa zwischen 1050 und 1350. Dem Mittelhochdeutschen geht das Althochdeutsche (Ahd.) (etwa 750 bis 1050) voran. Von etwa 1350 bis 1650 spricht man von FrÑŒhneuhochdeutsch (Frnhd.). Mittelhochdeutsch ist vor allem als Sprache der Literatur ÑŒberliefert; der alltÐ'gliche Sprachgebrauch schlug sich noch kaum in Schriftzeugnissen nieder. Zu den bekanntesten mittelhochdeutschen Dichtungen gehцren das Nibelungenlied, der "Parzival" Wolframs von Eschenbach, der "Tristan" Gottfrieds von StraЯburg, die Gedichte Walthers von der Vogelweide sowie der Minnesang. Die Dialekte der Schweiz haben zahlreiche Eigenarten des Mittelhochdeutschen beibehalten (u.a. Bewahrung der mittelhochdeutschen Monophtonge und цffnender Diphtonge).
Das Mittelhochdeutsche unterscheidet sich vom Althochdeutschen insbesondere durch die Neben- bzw. EndsilbenabschwÐ'chung. Vom Neuhochdeutschen ist das Mittelhochdeutsche vor allem durch den Vokalismus der Stammsilben unterschieden; anders als das Neuhochdeutsche weist das Mittelhochdeutsche Kurzvokale in offener Tonsilbe auf, die zum Neuhochdeutschen hin durch die Dehnung in offener Tonsilbe beseitigt worden sind.
Mittelhochdeutsch bezeichnet keine Hochsprache (im Gegensatz zur Umgangssprache), sondern ist als Gegenbegriff zum Mittelniederdeutschen zu verstehen und umfasst demnach die Sprache aller mitteldeutschen (thÑŒringisch, hessisch, rheinfrÐ'nkisch) und oberdeutschen Regionen (alemannisch, bairisch). Das Mittelhochdeutsche war keine ÑŒberregional einheitliche Sprache wie das Schrift-Neuhochdeutsche, sondern war ebenso wie das heute gesprochene Deutsch gekennzeichnet durch
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