Drogen Unter Jugendlichen
Essay by review • September 4, 2010 • Essay • 1,805 Words (8 Pages) • 1,953 Views
Drogen unter Jugendlichen
Bis 1960 war in der BRD z.B. in Berlin nur selten der Missbrauch von BetÐ'ubungsmitteln zu beobachten. Doch aufgrund der Hippiebewegung, die in der zweiten HÐ'lfte der 60er Jahre in den USA entstand und deren Grundanliegen „die Verwirklichung einer humaneren Welt durch Verweigerung des Strebens nach materiellem Wohlstand und Karriere sowie die Beseitigung bÑŒrgerl. Tabus in einer freien, friedvollen, naturbezogenen, auf ekstat. GlÑŒckserleben in Liebe, Musik und Rauschmittelgenuss gerichteten Gemeinschaft" (dtv Lexikon, F.A. Brockhaus, Mannheim, 1990) ist, brach dann, was die HÐ'ufigkeit des Drogenmissbrauchs betrifft, eine regelrechte Epidemie aus. In den folgenden Jahren wurden die verwendeten Drogen immer hÐ'rter, und die Konsumenten, laut Statistiken, immer jÑŒnger.
Doch was versteht man eigentlich unter Drogen und gibt es verschiedene Erscheinungsformen?
Drogen sind Substanzen, die in die natÑŒrlichen AblÐ'ufe des menschlichen Kцrpers eingreifen und so Stimmungs-, Wahrnehmungs- und GefÑŒhlsÐ'nderungen hervorrufen. Zu solchen zÐ'hlen nicht nur die illegalen Drogen, wie Haschisch , LSD , Kokain , Heroin usw., deren Besitz, Herstellung und Weitergabe in der Bundesrepublik durch das BetÐ'ubungsmittelgesetz verboten sind, sondern auch die sogenannten legalen Volksdrogen, wie z.B Alkohol, Nikotin und Medikamente. Hierbei ist allerdings zu bemerken, dass sich die in der BRD bedauerlilcher Weise immernoch legale Drogen bei Missbrauch in ihrer zerstцrerischen Weise von den illegalen Drogen nicht unterscheiden. Drogen werden im rechtlichen, sowie im medizinischen Sinne in zwei Sparten unterteilt, in die „weichen", und die sogenannten „harten" Drogen. Den Unterschied der harten zu weichen Drogen machen vor allem die StÐ'rke der Droge und die mit dem Beendigen des Drogenkonsums verbundenen physischen Probleme (Entzugserscheinungen) aus. Das heiЯt, man unterscheidet zwischen zwei Formen der AbhÐ'ngigkeit, die separat, aber auch gleichzeitig auftreten kцnnen: die psychische DrogenabhÐ'ngigkeit, die zu einem stÐ'ndigen Verlangen nach dem Rauschmittel (weiche Drogen) fÑŒhrt, und die physische AbhÐ'ngigkeit, die dagegen mit dem BedÑŒrfnis bzw. der Notwendigkeit verbunden ist, die Dosis (harte Drogen) zu steigern. Noch dazu ist die kцrperliche AbhÐ'ngigkeit, vorallem bei Heroin, mit erheblichen Entzugserscheinungen verbunden.
GegenwÐ'rtig kann man, wenn man sich aufmerksam in verschiedenen Jugendszenen, meist Musikszenen, umsieht, feststellen, dass sich die Drogenarten oft speziellen Milieus zuordnen lassen. So gibt es z.B. die Technoszene, in der vorwiegend der Gebrauch von Designerdrogen (synthetisch hergestellte Drogen, die die Wirkung spezifischer Drogen nachahmen: LSD2 Ecstasy usw.) ÑŒblich ist und z.B. die Hip-Hop- und Grunge-Szene, in denen eher hanfartige Drogen (Haschisch, Marihuana ) missbraucht werden.
Diese Art der Drogenzuordnung bestand in frÑŒheren Zeiten noch nicht, da es nicht so viele verschiedene Drogenarten gab. Eine Studie des Max-Plank-Instituts fÑŒr Psychatrie in MÑŒnchen aus dem Jahr 1996 ergab, dass das Einstiegsalter fÑŒr regelmÐ'Яigen Alkoholmissbrauch gegenÑŒber frÑŒherer Untersuchungen, um eineinhalb auf jetzt 14 Jahre gesunken ist. Auch das Einstiegsalter von Konsumenten illegaler Drogen ist im Zeitraum zwischen 1960 und jetzt gesunken (Harenberg Lexikon der Gegenwart, Harenberg Lexikon Verlag, Dortmund, 1996).
FrÑŒher hatte ein Jugendlicher seinen ersten Kontakt mit Drogen zwischen durchschnittlich 19 und 25 Jahren, heute dagegen greifen schon Jugendliche im Alter zwischen 13 - 15 Jahren zu ihrem ersten Joint . Auch die Zahl der Jugendlichen, die bereits Erfahrungen mit illegalen Drogen gemacht haben, ist auf 20% gestiegen.
Welche GrÑŒnde gibt es fÑŒr den Konsumanstieg?
Die Ursachen fÑŒr DrogenabhÐ'ngigkeit sind vielfÐ'ltig, und es gibt viele Faktoren, die zu einer Entstehung der Suchtkrankeit fÑŒhren kцnnen. Suchtfцrdernde Lebenssituationen sind beispielsweise Neugierde und Vorbildstrieb.
Neugier tritt vor allem dann auf, wenn Jugendliche ihren Freunden von ihrem Drogenrausch erzÐ'hlen und positiv darÑŒber berichten - es wird in erster Linie nur an den wohltuenden und entspannenden Aspekt gedacht, den die Betroffenen empfinden. Die Folgen jedoch, die meist unweigerlich mit der Drogeneinnahme verbunden sind, werden allzuoft auЯer Acht gelassen.
Der Will, sich dem Drogenkonsum schlieЯlich selbst auch einmal hinzugeben, wird dann bei vielen Jugendlichen, welche die negativen Eigenschaften der Drogen nicht realisieren, ein Muss.
Weiter kann das Nachahmen von Verhaltensweisen eine erste BerÑŒhrung eines Jugendlichen mit Drogen bedeuten. So gibt es Jugendliche, die im Elternhaus mit den Problemen der Erziehungsberechtigten konfrontiert werden, so z.B. mit der AlkoholabhÐ'ngigkeit des Vaters, und eines mцglichen Medikamentenmissbrauchs der Mutter.
Unter UmstÐ'nden versuchen diese Jugendlichen dann, wenn sie selbst in problematische Situationen kommen, sei es in der Schullaufbahn, dem beruflichen Werdegang oder einer partnerschaftlichen Beziehung, nach dem Vorbild der Eltern, die Probleme auf die gleiche Art scheinbar zu lцsen.
Auch die VerfÑŒhrung durch Gruppenzwang ist oft ein Auslцser fÑŒr den Drogenkonsum und den daraus resultierenden Missbrauch junger Leute. So geraten Heranwachsende oft die Situation, irgendwo „dazugehцren" zu wollen, das bedeutet, ein auЯerfamiliÐ'res Umfeld zu finden , in dem die Interessen Gleichaltriger im Vordergrund stehen und gleichzeitig eigenverantwortliches Handeln gefordert ist. Selbst einmal der „Herr" ÑŒber sich und andere zu sein - vielleicht eine Situation die daheim in der Familie nicht gegeben ist - ist der Grund, in eine Clique einzutreten.
Um dort geistig und kцrperlich auf dem gleichen Niveau zu sein wie die weiteren Mitglieder, muЯ er sich nicht selten der Gruppe beiordnen und gleichstellen. Da Drogenkonsum bei dieser Clique mit groЯer Wahrscheinlichkeit an der Tagesordnung stehen wird, wird der Jugendliche aus Gruppenzwang auch zu einem Drogenkonsumenten. Die Mцglichkeit an Drogen zu gelangen ist nÐ'mlich heute vergleichsweise „kinderleicht".
Jedoch wird die betroffene Person nur in den seltensten FÐ'llen von auЯen her bedrÐ'ngt oder gar gezwungen, Drogen zu konsumieren. Meist ist es zugleich der eigene Will, der das Verlangen nach Erleichterung und Flucht beinhaltet und durch die Droge befriedigt werden soll.
In vielen DrogenbroschÑŒren, Zeitungsartikeln,
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